Das Kurzzeit-Sabbatical

Einmal raus, tief durchatmen. Ein Kurzzeit-Sabbatical bietet viele Möglichkeiten sich aus seiner Routine, seinem Alltag zu distanzieren. So kann etwas ganz neues ausprobiert und über das eigene Leben reflektiert werden. Vier Wochen Freiheit. Ich zeige Dir 10 Tipps um Dir ein Kurzzeit-Sabbatical leisten zu können.

Kurzzeit-Sabbatical - Linienspiel
Ein Ort zum Verweilen

Zuerst: Einen Monat lang sich aus seinem Alltag herauszuziehen ist viel häufiger möglich als wir denken. Es ist eine Entscheidung dies anzugehen, bewilligt zu bekommen und um eine großartige Erfahrung reicher zu sein. Meine persönliche Erfahrung: Auf jeden Fall machen. Sich trauen und merken, dass man dies nun jedes Jahr gerne machen möchte und auch kann. Es wird nie den "perfekten" Zeitpunkt geben. Die Zeit darf man sich nehmen - dann hat man sie auch.

Ein Kurzzeit-Sabbatical bietet viele Vorteile

  • Es ist zum ausprobieren super, wie man mit so viel freier Zeit zurecht kommt.
  • Es ist mit unbezahlten Urlaub möglich ohne das es kompliziert wird (bei vier Wochen unbezahlten Urlaub läuft die Krankenkasse weiter über den Arbeitgeber).
  • Es entstehen neue Ideen und Vorhaben, auch für die Zeit danach.
  • In einer immer schneller laufenden Welt schenkst Du dir Zeit zum Durchatmen.

Mein persönlicher Plan

Mein persönliches Ziel war es, nachdem ich das letzte Mal nach dem Studium gereist war, wieder mehr Zeit am Stück zu haben. Wofür? Das war zweitrangig. Die Zeit selbst zählte. Das ich dann vier Wochen in Skandinavien verbringen, einen kleinen Lebensreset erleben und mit neuer innerer Stärke wiederkehren würde rundete meine Zeit ab. Es war großartig! Ich glaube, dass ich auch etwas ganz anderes hätte machen können und dennoch sehr zufrieden gewesen wäre. Meiner Meinung sollte jeder auf die innere Stimme hören um seinem Bedürfnis und seinem Wunsch zu lauschen.

10 Tipps für ein Kurzzeit-Sabbatical

  1. Überlege wieviel Geld Du brauchst und fange dementsprechend vorher an dafür Geld zu sparen.
  2. Spreche rechtzeitig mit deiner Vorgesetztheit/ deinem Arbeitgeber und finde heraus, welche Option Dir eine Auszeit ermöglicht.
  3. Was sind Wünsche an Dich für deine Auszeit?
  4. Überlege Dir Ziele für deine Auszeit.
  5. Was musst Du tun, um Dir diese Auszeit gönnen zu können?
  6. An welchen Stellen kannst Du schon jetzt etwas verändern, bevor deine Auszeit überhaupt begonnen hat?
  7. Teste über einen Monat, wofür Du dein Geld ausgibst. Wo kannst Du sparen ohne zu Verzichten?
  8. Frage andere, welche Tipps sie Dir mit auf den Weg geben können aus ihrer Erfahrung. Vergesse dabei jedoch nicht, dass jeder selbst seine eigenen Erfahrungen machen darf!
  9. Vertraue Dir selbst. Wenn Du es wirklich möchtest, wirst Du es hinbekommen. Sei smart. Mach Dir einen Plan!
  10. Überlege Dir, welche drei Personen Dich dabei unterstützen können, deinen Wunsch in der Wirklichkeit umzusetzen. Falls dein Plan mal ins Wanken kommt, sind die drei Personen für Dich da.

Rechtliches

  • Der Arbeitgeber ist nicht gesetzlich verpflichtet Dir ein Kurzzeit-Sabbatical zu gewährleisten. Jedoch kannst Du gute Gründe finden und benennen, warum es dennoch sinnvoll ist für den Arbeitgeber dir dieses zu ermöglichen. Grundsätzlich gibt es drei Möglichkeiten der Finanzierung:
  • Teilweiser Gehaltsverzicht vor und nach der Auszeit,
  • Ansammeln von Überstunden,
  • unbezahlter Urlaub.
  • Jede Person sollte gucken, welches die beste Möglichkeit für einen selbst und den Arbeitgeber ist.  

Mehr rechtliche Infos gibt es z.B. auf karrierebibel.de

Muss es immer Reisen sein?

Natürlich nicht. Viele Personen reisen in ihrer Auszeit, aber natürlich bei weitem nicht alle. Im Folgenden werde ich ein paar Alternativen zum Reisen auflisten um den Möglichkeitsraum größer werden zu lassen.

  • Stricken lernen
  • Sprache anfangen zu lernen
  • Eigene Stadt erkundigen
  • Umland erkundigen
  • Sich um Eltern/ Großeltern kümmern
  • Einen Roman schreiben
  • Einmal grundlegende Strukturen in seine Finanzen, Ordnungssysteme etc. reinbringen.
  • Lange Weile erfahren und erkennen, was einem wirklich wichtig ist.

Begriffsherleitung Sabbatical

Der Begriff Sabbatical kommt als Konzept aus dem alttestamentarischen. Es sagt, dass man sechs Jahre sein Feld bestellen und besäen soll. Im siebten Jahr soll ein feierliches Sabbat gehalten werden (3. Buch Mose, Kapitel 25). Modern übersetzt bedeutet das meiner Meinung nach so viel wie: Gönn Dir und deinem Sein immer wieder eine Pause. Zum zur Ruhe kommen, zum Denken, zum Kräfte bündeln. Ich glaube, dass es nicht immer ein Jahr Auszeit bedarf. Schon ein Monat kann dein Leben verändern - und es ist viel einfacher sich auf einen Monat einzulassen. Das ganze Sabbatjahr kann ja danach immer noch kommen!

 

 

Ich hoffe ich konnte euch anregen und wünsche euch Wille, Kraft und Mut es selbst einmal auszuprobieren!

euer Nils

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Kommentare: 5
  • #1

    Julia (Samstag, 10 September 2016 20:39)

    Danke für den Artikel

  • #2

    Hanna (Samstag, 10 September 2016 20:55)

    Lieber Nils,
    dies ist ein sehr schöner Beitrag! Jedem Menschen ist es zu wünschen die eigenen, alltäglichen Bahnen mal zu durchbrechen und sich selbst in der Ruhe wiederzufinden und Kraft zu tanken.
    Liebe Grüße aus Lüneburg

  • #3

    Enno Sembritzki (Sonntag, 11 September 2016 17:13)

    Lieber Nils,

    und was ist mit den Selbstständigen und Freiberuflern ??

    liebe Grüße

    Enno

  • #4

    Anna S. (Montag, 12 September 2016 22:34)

    Lieber Nils,
    vielen Dank für die vielen guten Tipps, aber vor allem die Inspiration! Ein Sabbatical in Kleinformat. Sich die Möglichkeit auf Freiheit und Entschleunigung so zu gönnen, erscheint durchaus denkbar. Als Freiberuflerin kann ich mir die Zeit selbst einteilen und so auch eine Auszeit bewusst planen. Die Umsetzung hängt offenkundig von einer guten Selbstorganisation, dem festen Vorsatz bzw Wunsch und dem Mut zusammen, sich mal wieder auf sich selbst einzulassen. Toll, dass du die Zeit in deinem Kurzzeit-Sabbatical so genutzt hast und uns an deinen Erfahrungen Teilhaben lässt.

  • #5

    Karl (Dienstag, 13 September 2016 20:51)

    Lieber Nils,ich finde es ganz toll wie du das machst und umsetzt. Geträumt habe ich davon auch schon öfters. Die Tipps sind sehr brauchbar. Ich bin froh, dass Du dich nicht total verschlucken lässt und mit dem Sabbatical den Freiraum schaffst. Weiter so!!
    Lieben Gruß Karl