Was wäre, wenn wir uns mehr Balance gönnen

Ein neues Jahr hat begonnen und manche haben sich viele, manche „bloß keine“ Vorsätze vorgenommen. Nun sind zwei Monate vorbei, wie fühlt sich das Jahr bisher an? Läuft es so, wie erhofft und geplant? So oder so, ein neues Jahr ist immer wieder die Chance, seinen Alltag, seine Routinen, sein Verhalten zu beobachten und ggf. zu verändern.


 Wir wünschen uns meistens sehr viel, wollen hoch hinaus, weit weg und erfolgreich ja sowie sein. Und ja, Glücklich sein, Zufriedheit und Gesundheit – wir wissen dass das wichtig ist und ohne dem nichts so richtig gut ist. Dennoch – meistens streben wir lieber nach größerem, nach Zielen die nichts mit unseren Bedürfnissen, sondern mehr mit unseren gesellschaftlich geprägten Wünschen zu tun haben.

Ich möchte den Begriff der ‚Balance‘ ins Spiel bringen, fasst er doch für mich all meine Wünsche und Vorhabensideen unter einer Voraussetzung zusammen. Jeder Mensch hat seine individuellen Bedürfnisse, Wünsche, Vorhaben. Für mich drückt das Wort Balance aus, dass man sich vornimmt auf sich selbst zu achten und vor lauter ‚Anderem‘ sich selbst nicht vergisst. Selbstachtsamkeit. Ich darf auf mich achten und an mich denken. Zum Beispiel indem ich mir meine Zeiten nehme, in der ich Kraft tanken kann, Sportübungen für meine Gesundheit durchführe oder genügend Zeit zum Essen einplane. Wenn wir uns selber bewusst Gutes tun, dann geben wir uns Balance, ganz von selbst. Entscheidend ist hierbei, dass wir dies nicht selbstverständlich und von alleine tun. Wir brauchen meistens unser Bewusstsein dafür, uns diese Balance auch zu gönnen. Erst recht in Zeiten, in denen alles stressig und nervenaufreibend ist, welche Aktivitäten und Momente werden fast immer zuerst eingespart? – genau, diejenigen, die uns gut tun, die wir gerne mögen, die wir uns wünschen regelmäßiger zu tun. Unsere innere Balance ist in der hochentwickelten Gesellschaft aus den Fugen geraten, anders ausgedrückt - wir leben nicht mehr per se natürliche Balance, wir müssen sie uns schaffen. Im Laufe unseres Fortschrittgedankens und dem Effektivitätsdrang haben wir es ganz einfach verlernt. Oder wie häufig machst Du einfach mal eine Pause zum Nichts tun und genießt diese, weil Du einfach mal entschleunigst? Sich die Zeit nehmen um sich Balance zu gönnen, kann im Kleinen wir im Großen geschehen. Ein Wochenende ans Meer oder mit künstlerischen Aktivitäten, ein Betttag oder eine Fahrradtour ohne festes Ziel und Plan. Im Kleinen sind es manchmal die Dinge, dir wir vielleicht von den Kindern abschauen können. Dem Wunsch unseres Lieblingsessens nachgehen, für drei Minuten in den Himmel zu schauen und durch die Wolken eigene Imaginationen anregen zu lassen, oder einen Schneeengel machen, wenn es dann doch mal schneit. Jeder kann das, Balanceförderung garantiert. Wie zum Beispiel auf der Arbeit einmal um das Gebäude laufen und 5 Minuten Sonnenkurzurlaub genießen, einfach so.

Entscheidend ist letztendlich, auf sich selbst zu hören und sich die Zeit zu nehmen – denn nur dann werden wir sie auch haben. Nur dann kann aus Balance mehr als ein Wort, nämlich ein Gefühl werden.


Euer Nils

Landart Aktion an der Ostsee - Nils Schnell - Linienspiel
Moment der Balance - Landartaktion an der Ostsee

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Kommentare: 5
  • #1

    Lenno Frodrozki (Donnerstag, 05 März 2015 14:52)

    Guter Denkanstoß! Mein Problem ist hierbei aber, dass ich mir zwar Pausen/besonder Momente gönne (spontane Fahrradtouren, Spaziergänge, Kochen etc.), ich aber mein Gehirn in der sonstigen freien Zeit häufig mit visueller Unterhaltung überlaste. Den Wust, den das Gucken von zwei bis drei Stunden (guter) Serien pro Tag verursacht, lässt sich nicht in einer Stunde wirklicher Enspannung entwirren. Gut sich das mal wieder klar zu machen.

  • #2

    Christoph Schultz (Freitag, 06 März 2015 14:32)

    Es ist ein wenig die Ironie des Lebens. Gerade gestern dachte ich noch "ich muss mich mal wieder mehr um mich kümmern". Und heute bekomme ich diesen Text zu geschickt der mir genau dies noch einmal sagt.

    Danke dafür :)

  • #3

    Gernot Graeßner (Montag, 09 März 2015)

    Eine großartige Seite! Weiter so! Gernot

  • #4

    ennosembritzki (Samstag, 28 März 2015 13:30)

    Recht hast Du allemal, mein kluger Sohn.

    Deshalb hier und jetzt eine gedachte Umarmung in aller Ruhe.

    Enno

  • #5

    Vincenzo Pellegrino (Donnerstag, 02 Februar 2017 09:44)


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